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Das künstliche Hüftgelenk: gehen wir vorwärts!

Die Arthrose der Hüfte tritt oft in Erscheinung. Nicht nur ältere Menschen sind davon betroffen, häufiger sind es jüngere Personen! Diese stehen mitten im Leben mit Familie, Beruf und Sport, kurz, es sind bewegungsfreudige Menschen.

Bei einer Hüftarthrose treten Schmerzen sowohl im Ruhezustand als auch in der Bewegung auf. Daraus entstehen zwangsläufig Einschränkungen im Alltag. Im Beruf und in der Freizeit. Im Sport.

In letzter Zeit ist viel Unsicherheit entstanden. Durch negative Meldungen wurden zu Unrecht Ängste geschürt. Denn mit dem richtigen Team und den richtigen Ablauf werden gute Ergebnisse erzielt.

Ist die Abnutzung am Gelenk ausgeprägt, also die Hüftarthrose fortgeschritten, muss das beschädigte Gelenk durch einen Gelenkersatz ersetzt werden: ein künstliches Hüftgelenk – eine Hüfttotalprothese. Die beschädigte Gelenkfläche wird durch die Prothese ersetzt. Die Schmerzen, welche vor der Operation vorhanden waren, treten danach nicht mehr auf.

Eine Prothese ist auf gute Weichteile angewiesen, denn das künstliche Gelenk muss von ihnen bewegt werden. Dies sind die Muskulatur, die Bänder und die Sehnen. Vor einem Eingriff sind diese Mitspieler in der Regel bereits beeinträchtig, denn durch die Arthrose wurde das Gelenk über längere Zeit falsch belastet. Solche Fehlbelastungen stellen sich jedoch sehr langsam, vielleicht unmerklich ein. Die Beweglichkeit des Beines wird dadurch zunehmend eingeschränkt. Die Einwärtsdrehung und Biegung der Hüfte ist häufig als Erstes eingeschränkt. Daher kann bereits das Anziehen von Socken problematisch sein.

Die Fehlbelastungen führen zu einem Ungleichgewicht der Bewegungsabläufe. Häufig ist der Gesäßmuskel geschwächt und verkürzt. Die benötigte Kraft für Hüftbewegungen wird deshalb vermehrt aus dem Oberschenkelmuskel entwickelt. Auf diese Weise entstehen Scherkräfte mit Fehlbelastungen im Gelenk. Dies ist vergleichbar mit einem Kugelgelenk, welches nicht frei bewegen kann und ein Bewegungsspiel zeigt. Das Hüftgelenk nutzt sich zunehmend ab und es kommt immer häufiger zu Schmerzschüben. Wer hätte da noch Lust sich zu bewegen?

Nicht nur betagte Menschen benötigen einen solchen Eingriff, sondern auch Hobbysportler und berufstätige, dynamische junge Menschen. Eine uneingeschränkte und freie Beweglichkeit ohne Schmerzen ist das Ziel. Der Ersatz der Hüfte stellt heute nicht mehr nur eine Schmerztherapie dar. Wir schenken Lebensqualität und Mobilität!

Aber sind wir Ärzte bereit für einen solchen Eingriff und solch hohe Ansprüche? Es handelt sich nicht mehr nur um das Einfügen einer Prothese. Die Erwartungen, welche an den Orthopäden gestellt werden, sind stark gestiegen und heute merklich anspruchsvoller.

Im Zentrum steht ein ganzheitliches Therapiekonzept. Dies beinhaltet folgende Punkte:

  • individuelle Betreuung in der Sprechstunde vor und nach dem Eingriff.
  • Planung des Eingriffs.
  • Wahl der Prothese
  • Operationstechnik
  • minimalinvasive Technik zur Schonung der Weichteile
  • Nachbehandlung / Physiotherapie

Individuelle Betreuung in der Sprechstunde vor und nach dem Eingriff / Planung des Eingriffs

Der betroffene Patient möchte gut informiert sein und dies zu Recht. Über das Krankheitsbild, die Therapiemöglichkeiten und über die Operationstechnik. Er benötigt Informationen zu den verwendeten Implantaten, zum Spitalaufenthalt und zur Nachbehandlung. Er muss über den Alltag nach dem Eingriff in Kenntnis gesetzt werden, über den zeitlichen Ablauf. Womit darf er wann und wie nach dem Eingriff wieder beginnen? Welche Belastungen sind erlaubt, darf er wieder Skifahren? Joggen? Welche Möglichkeiten stehen zur Auswahl? Welche sportlichen Belastungen sind erlaubt?

Immer häufiger wird der Wunsch geäußert, nach dem Eingriff eine seit Jahren nicht mehr erreichte Belastung zu erlangen. Bewegungsmuffel werden zu Hobbysportlern, denn sie entdecken die Freude an der Bewegung neu. Solche Wünsche und Ziele müssen richtig und realistisch begleitet werden.

Wahl der Prothese

Bei der Prothesenwahl ist das Neueste nicht immer das Beste. Wir brauchen Bewährtes!

Es bestehen seit Jahrzenten Prothesenregister. In solchen Registern werden alle implantierten Prothesen national registriert. Treten Probleme auf und eine Prothese wird beispielsweise ausgewechselt, so wird auch diese Veränderung erfasst. Die daraus ersichtlichen Informationen erlauben einen umfassenden Überblick über die auf dem Markt verfügbaren Prothesen.

Es sind sehr gute Implantate verfügbar. Bewährte Prothesen können eine Entwicklung von mehr als 20 Jahren aufweisen. Das mit dem Einsatz neuer Prothesen häufig in Kauf genommene Risiko ist zumeist nicht gerechtfertigt. Denn fehlerhafte Gelenkersätze offenbaren sich erst nach einigen Jahren im Gebrauch. Der Arzt darf sich daher bei der Wahl der Prothese nicht durch die Industrie irreleiten lassen.

Operationstechnik

Die Implantate haben sich im Gegensatz zu den Operationstechniken über die Jahre hinweg kaum verändert. Heute sind bessere Instrumente für das Einsetzen der Prothesen verfügbar, dadurch können die Weichteile geschont werden. Erst recht wenn eine minimalinvasive Operationstechnik angewendet wird.

minimalinvasive Technik

Die Weichteile sollten möglichst geschont werden, da das Hüftgelenk von wichtiger Muskultur umgeben ist. Der Knochen liegt in der Tiefe. Die Wahl der Zugangswege zur Verankerung der Implantate soll die Muskulatur, die Bänder und die Sehnen möglichst nicht verletzen. Solche Operationstechniken sind für den Arzt anspruchsvoll und müssen demensprechend geschult und geübt werden. Die dadurch erreichten Resultate sind aber höchst lohnenswert. Der Patient erholt sich nach der Operation rasch und erreicht schnell eine gute Funktion der Hüfte. Er erfährt weniger Beeinträchtigungen in Bezug auf die bekannten Fehlbelastungen und Fehlfunktionen der Bewegungsabläufe. Gerade für einen Patienten, welcher nach dem Eingriff hohe Ansprüche an sein Gelenk stellt, ist diese Methode ideal. Die minimalinvasive Technik ist meine bevorzugte Operationstechnik für alle Gelenkersatzoperationen der Hüfte.

Nachbehandlung

Nach einer Gelenkersatzoperation der Hüfte sollte die Nachbehandlung individuell angepasst werden. Patienten, welche über längere Zeit an einer Arthrose gelitten haben, zeigen am häufigsten deutliche Störungen der Funktion. Diese äussern sich in einem Ungleichgewicht der Muskulatur und der Bewegungsabläufe. Beispielsweise kann ein Beinlängenunterschied mit einem Beckenschiefstand durch die Fehlbelastung des betroffenen Beines entstehen.

Nach der durchgeführten Operation müssen die Patienten durch einen gezielten Aufbau und eine gezielte Gangschulung wieder neu geschult und trainiert werden. Nur so können die hohen Erwartungen, welche gerade auch jüngere Patienten an Ihr Gelenk stellen, erreicht werden. Die Resultate der Operation sind aufgrund der Berücksichtigung dieser Abläufe deutlich beständiger.

Viele Patienten berichten später, dass sie viel zu lange mit dem Eingriff zugewartet haben. Es entsteht ein unnötig in die Länge gezogener Leidensweg. Ausserdem geht durch das lange Warten viel kostbare Funktion (Muskelmasse, Entstehung von Fehlstellungen und Fehlbelastungen) verloren. Die Gelenkersatzoperation der Hüfte zeigt unter allen chirurgischen Eingriffen eine der höchsten Gewinnraten in Bezug auf die Lebensqualität!

Heute äußern Betroffene oft Ängste in Bezug auf ein künstliches Hüftgelenk. Es besteht die Meinung, dieser Eingriff sei nur für ältere Menschen bestimmt. Daher kann sich gerade bei jüngeren Menschen ein Gefühl der Ausweglosigkeit einstellen.

Unsicherheit entsteht aufgrund schlechter Erfahrungen. Darüber sollte im Vertrauen mit dem Arzt gesprochen werden damit die verschiedenen Behandlungswege und Möglichkeiten aufgezeigt werden können.

Durch die individuelle Vorbereitung und gewissenhafte Durchführung der Operation kann ein optimales Resultat erreicht werden. Der Patient erlangt neue Lebensqualität und kann die Freude an der Bewegung neu entdecken.

Deshalb: bleiben Sie nicht stehen, gehen wir gemeinsam vorwärts!

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